Heinz Lukas - Kindermann

Don Carlos - Guiseppe Verdi

Staatstheater Hannover

Bild: Don Carlos - Guiseppe Verdi Presse:
Don Carlos Charakterdrama von zwingender Konsequenz
Inszenierung von Heinz Lukas-Kindermann gelang es, die beiden wesentlichen Komponenten des Werkes nahtlos zusammenzuführen: Ein Charakterdrama vollzieht sich mit bezwingender Konsequenz unter dem Zwang staatlich-kirchlicher Übermacht, vollzieht sich in einem Klima der Angst, des gegenseitigen Misstrauens, der brutalen Gewalt, Gerade das Menschliche fand in Lukas-Kindermanns Interpretation eine Starke, psychologisch stimmige, oft erschütternde Ausprägung. Dagegen standen die politischen Aktionen, standen die geradezu ekstatisch geäußerten Anklagen Posas, und die grandeiose, von einem zügellosen Herrschaftsanspruch diktierte Auseinadersetzung des Großinquisitors mit dem schließlich um Frieden winselnden König.
Opernwelt

Im Fadenkreuz des Todes, Verdis Don Carlos in Hannovers Staatsoper
In Hannovers Staatsoper gelingt dem Regisseur Heinz Lukas-Kindermann und seiner Bühnenbildnerin ein kleines Kunststück: Sie arbeiten mit visuellen Versatzstücken, die deutlich sind, Je länger dieser Abend dauert, desto eindrucksvoller wird die Beschwörung von fast magischen Momenten. Diese Inszenierung will vor allem zeigen, was die Hauptfiguren umtreibt, was sie ermutigt, auszubrechen aus den vorgeschriebenen Schrittfolgen auf dem Schachbrett der Macht.
Wer die beiden letzten bemerkenswerten Don Carlos – Neuinszenierungen der letzten Wochen gesehen hat, die von Ruth Berghaus in Basel und jene von Hugo de Ana an der Deutschen Oper Berlin, wird vermutlich sagen: eher in der Mitte, aber in jedem Falle vorn.
Hannoversche Allgemeine Zeitung